Ja Mutti, ich verstehe doch das du den Mann geliebt hast als ihr Sex hattet.
Ja Mutti, ich verstehe, dass ihr vergessen hattet zu verhüten.
Ja Mutti, ich verstehe, dass du mich erst nicht wolltest, du warst doch erst 16.
Ja Mutti, ich verstehe, dass du dich erst an mich gewöhnen musstest als ich Bauch heranwuchs.
Ja Mutti, ich verstehe, dass du auch auf Partys gehen wolltest, als du schwanger warst.
Ja Mutti, ich verstehe, Alkohol und Koks nehmen viele junge Leute bei Feiern zu sich.
Ja Mutti, ich verstehe, dass du keine Drogen dabei hattest.
Ja Mutti, ich verstehe, dass du den Zwang der Gruppe nachgegeben hast und es nur probieren wolltest.
Ja Mutti, ich verstehe, dass du dich gut gefühlt hattest, als du es genommen hattest.
Ja Mutti, ich verstehe, dass ihr Spaß hattet und viel zusammen gelacht hattet.
Ja Mutti, ich verstehe, dass du dieses Gefühl des Glücks wieder erleben wolltest.
Ja Mutti, ich verstehe, dass du dir immer wieder sagtest ich bin schwanger ich darf das nicht.
Ja Mutti, ich verstehe, dass dem tollen Gefühl nicht widerstehen konntest.
Ja Mutti, ich verstehe, dass du dein weniges Geld nun für deine Koks einteilen musstest.
Ja Mutti, ich verstehe, dass es oft knapp war, aber du glücklich sein wolltest.
Ja Mutti, ich verstehe, dass ich größer wurde und du mich noch immer in deinen Bauch trugst.
Ja Mutti, ich verstehe, dass die Wehen nicht angenehm waren und Koks die Schmerzen lindern.
Ja Mutti, ich verstehe, dass du geweint hattest, als der Arzt dir sagte, ich sei behindert.
Ja Mutti, ich verstehe, wenn du sagst. Ich habe alles unter Kontrolle.
Ja Mutti, ich verstehe, ich weiß aufhören ist nicht einfach.
Ja Mutti, ich verstehe, dass das Geld nicht nur für unser Essen ist.
Ja Mutti, ich verstehe, dass mein Taschengeld weniger ist, du brauchst dein Geld für Koks.
Ja Mutti, ich verstehe, dass du dir was von mir geborgt hast, um glücklich zu sein.
Ja Mutti, ich verstehe, dass du dein Koks regelmäßig brauchst um glücklich zu sein.
Ja Mutti, ich verstehe, dass es immer weniger wird, was wir zum Leben haben.
Ja Mutti, ich verstehe, dass du mehr Koks brauchst um glücklich zu sein.
Ja Mutti, ich verstehe, dass du nun ins Krankenhaus musst.
Ja Mutti, ich verstehe, dass es dir dreckig geht und du nach Koks bettelst.
Ja Mutti, ich verstehe, dass du wahrscheinlich sterben wirst.
Ja Mutti, ich verstehe, dass ich nun von Oma umsorgt werde und dort satt werde.
Ja Mutti, ich verstehe, dass ich bei Oma mehr Taschengeld habe.
Ja Mutti, ich verstehe, dass ich ein anderes Leben führe und es mir gut geht.
Ja Mutti, ich verstehe, dass Oma zu mir sagt, Mama geht’s nicht so gut.
Ja Mutti, ich verstehe, dass ich dich nicht sehen darf, weil du todkrank bist.
Ja Mutti, ich verstehe, dass Oma weinte als sie aus dem Krankenhaus kam.
Ja Mutti, ich verstehe, dass wir die Beerdigung nun organisieren müssen.
Ja Mutti, ich verstehe, dass du nicht mehr da bist
Ja Mutti, ich verstehe, dass alle weinen und dich vermissen, weil du von uns gegangen bist.
Mutti verstehst du das Wort auf meine Schleife an dem Gebinde vor deinem Grabstein liegt?
Warum?
