
Ursprung des Muttertages
Wie bei vielen unserer heutigen Feste und Ehrentage ist deren Ursprung schon im Altertum zu finden.
Die Urmutter bei den alten Griechen war die Göttin Rhea
(Rhea bedeutet: Fluss des Lebens), Tochter des Uranus und der Gaea, und Mutter aller Gottheiten und Göttinnen.
Der zu ihren Ehren entstandene Mutterkult wurde im Rahmen eines großen Frühlingsfestes gefeiert.

Woher kommt der Muttertag?
1872 trat die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Julia Ward Howe mit der Forderung, dass amerikanischen Müttern ein offizieller Feiertag gebühre, an die Öffentlichkeit.
Anna Jarvis aus Philadelphia griff die Idee wieder auf und feierte am 9. Mai 1907 - dem 2. Todestag ihrer Mutter - einen Dankes-Gottesdienst in der Kirche ihres Heimatortes Grafton/West Virginia.
Zudem startete sie eine Initiative für die Einführung eines offiziellen Feiertags zu Ehren der Mütter.
Startete der „Mother´s Day“ 1908 zunächst nur in Philadelphia, übernahmen im darauf folgenden Jahr bereits 45 amerikanische Staaten diesen Gedenktag.
Der Werbefeldzug war letztlich von Erfolg gekrönt, als Präsident Woodrow Wilson am 8. Mai 1914 den Muttertag für jeden zweiten Sonntag im Mai zum nationalen Ehrentag erklärte.
Neben dem Brauch, an diesem Tage eine farbige Nelke zu Ehren der lebenden Mütter zu tragen oder eine weiße in Angedenken für die bereits Verstorbenen, setzte sich von da an auch das Versenden oder Übergeben von Muttertagskarten durch.
Nach dem Ersten Weltkrieg konnte sich der Muttertag auch auf dem europäischen Festland durchsetzten.
Zuerst in der Schweiz (1917) und in Skandinavien (1918/19), 1923 dann auch in Deutschland, wo er pikanterweise durch den Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber etabliert wurde.
Im »Dritten Reich« erklärten 1933 die Nationalsozialisten den Familienfesttag zum Staatsfeiertag (zweiter Sonntag im Mai) und missbrauchten ihn für ihre Mutterkult-Ideologie.
Mit der Gründung der Bundesrepublik 1949 wurde der Muttertag wieder ein rein privater Feiertag.
In der ehemaligen DDR wurde der Muttertag nicht offiziell begangen. Er wurde durch den Internationalen Frauentag am 8. März ersetzt.

Gedichte zum Muttertag von Siegrun Gaume
Du stürmst ins Haus bringst Blumen ihr,
Und schüttelst ihr die Hände.
"Hab Dank für alles", sagst du noch
dann schleichst du fort behende.
Versonnen bleibt die Mutter steh’n.
Warum nur soviel Nelken?
Hätt`s lieber Zeit für mich gehabt,
denn Blumen die verwelken.
Du hast mich lang nicht mehr besucht,
sprachst nur durchs Telefon,
diese Woche passt es nicht,
doch nächste Woche schon.
Ich hab doch immer Zeit gehabt
Bis du mein Kind gingst fort.
Nun bin ich alt und warte hier
Auf dich und auf ein liebes Wort.

Die Jahre sind dahingegangen,
und ich bin selber Mutter schon.
Erst jetzt weiß ich wie schön es ist,
wenn meine Kinder kommen.
Nun nehm ich täglich eine Blume,
und geh zu meiner Mutter hin.
Seh ich das Strahlen ihrer Augen,
dann weiß ich wer ich bin.
Ich bin ihr Kind, egal wie alt,
nicht nur am Muttertag,
nicht einmal in der Woche nur,
sondern an jedem Tag.

Die vielen Falten in deinem Gesicht,
ich weiß woher sie kommen,
du sorgtest immer dich um mich,
nie hab ich’s ernst genommen.
Dein Rücken ist auch krumm geworden.
Du musstest soviel tragen,
du nahmst so manche Last von mir
in Kinder- und auch Jugendtagen.
Nun leg ich meinen Arm um dich,
versprech, ich werde dich beschützen.
Bis in das hohe Alter will ich jetzt
dich immer unterstützen.
Du schaust mich an, du glaubt mir nicht,
doch deine Augen strahlen.
Du weißt, der Wille ist wohl da,
wie in den Kindertagen.